Mittwoch, 12. August 2015

Depressionen

Depressionen zu haben ist, wie in einem tiefen Meer zu ertrinken.
Du wirst attackiert von Haien, dessen scharfe Zähne sich in dein Fleisch bohren und deinen Körper zerfetzen. Du versuchst mit allem, was du hast und allem, zurück zur Oberfläche zu gelangen, doch du bist längst zu schwach, wegen all der Narben und weil du nicht mehr atmen kannst.

Manchmal siehst du, wie Hände an der Oberfläche erscheinen, die scheinen dich packen und dir helfen zu wollen, doch, wenn du nach ihnen greifen willst, drücken sie dich nur viel weiter nach unten, nachdem sie dir einen Pfahl mitten ins Herz gerammt haben. Mit der Zeit hältst du jeden deiner Versuche aus dem Meer zu fliehen für hoffnungslos. Du beginnst dich zu hassen, weil du nicht stark genug bist, an die Luft zu gelangen.

Irgendwann dann stirbst du.

Du nimmst nichts mehr wahr.

Nicht die Haie, die Verletzungen, die fehlende Lust, nicht einmal die Hände, die gar nicht gemerkt haben, dass du längst gestorben bist.

Du bist leer.

Dann...gelangst du zum Grund des Meeres.

...voller Narben...
...voller Hass...
...voller Verzweiflung...
...voller Schmerz...
...und doch leer.

An einem scharfen Fels verletzt zu dich ein letztes Mal.
Du verblutest.
Du bist schon lange tot, doch erst jetzt hört dein Herz auf zu schlagen.
Die Menge Blut gelangt bis an die Oberfläche.
Nun haben auch die Hände begriffen, dass du nie wieder zurückkehren wirst.

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