Samstag, 6. Dezember 2014

Meine Familie

Dieses Mal mache ich eine Ausnahme und behandle in einem Post nicht nur eine Person, sondern gleich vier. Es geht nämlich um meine Familie. Ich fange einfach mal bei meinen Eltern an. Mein Vater ist 50 und ein herzensguter und unglaublich intelligenter Mensch. Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne ihn machen würde. Er steckt so viel weg, damit es uns besser geht. Ganz im Gegenteil zu meiner Mutter. Sie ist 47 und sitzt seit dem gescheiterten Suizidversuch mit 15 im Rollstuhl. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich meine Gefühle ihr gegenüber in Worte fassen soll, weil sie einfach so gegenteilig sind. Einerseits liebe ich sie natürlich, weil sie eben meine Mutter ist. Doch andererseits, habe ich ihretwegen so viel durchleiden müssen. Ich habe von ihr nie Geborgenheit, Liebe, Mitgefühl, Sorge oder irgendetwas erfahren, wofür eine Mutter eigentlich da ist. Stattdessen bekam und bekomme ich nur Desinteresse, Vorwürfe, Geschrei und schlechte Laune von ihr zu spüren. Sie sagt, sie konnte ihre Vergangenheit nie vergessen und das kann ich verstehen, aber zu einer Therapie lässt sie sich dennoch nicht überreden. Das sie diese Therapie hauptsächlich für uns machen würde ist ihr bewusst...und vollkommen egal. Wenn sie tatsächlich nochmal eine Therapie gemacht hätte, wäre ich jetzt ganz bestimmt eine Andere. Aber ich mache mir generell ungern Gedanken über "was wäre, wenn". Das deprimiert nur. Kommen wir also jetzt zu meinen Geschwistern. Ich fange einfach mal bei meiner Schwester an, weil sie die Älteste von uns ist. Sie ist 19 und ein einfach unglaublicher Mensch. Hübsch, extrem intelligent, belesen, gutmütig, extrovertiert, warmherzig, talentiert, sensibel und krank. Sie hat Depressionen und Borderline. Momentan ist sie wegen Borderline in einer Klinik. Ich würde ihr so unglaublich gerne helfen, aber wie sollte man einer so kranken Person schon helfen können? Außer natürlich, indem man bedingungslos für sie da ist. Nun zu meinem Bruder. Er ist 17 und besitzt ebenfalls eine einfach unfassbare Persönlichkeit. Gutaussehend, ebenfalls extrem intelligent, talentiert, altruistisch, gutherzig, introvertiert, witzig, spontan und...ebenfalls krank. Er hat Depressionen. Momentan wohnt er in einer betreuten WG eben weil er krank ist. Ich bin stolz auf ihn, weil er schon so viel geschafft hat. Es geht ihm eindeutig besser, als in der Zeit, in der er noch in einer Klinik war. Er ist natürlich nicht geheilt. Wie auch? Von Depressionen kann man nicht vollständig geheilt werden, aber er hat es dennoch unglaublich weit geschafft. Ich bin einfach unheimlich stolz auf meinen Vater, meiner Schwester, meinen Bruder und auch auf meine Mutter. Ich habe sie unheimlich lieb...sie alle.

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